Nach dem ersten Wochenende mit dem neuen Add-On "Wrath of the Lich King" zu Blizzards Online-Rollenspiel World of Warcraft sind nicht nur sämtliche Rekorde, sondern auch einige SpielerInnen gefallen. Die Bilanz: innerhalb von 27 Stunden wurde der neue Höchstlevel 80 erreicht, am Erstverkaufstag dürfte mehr als eine Million SpielerInnen den Titel gekauft haben und eine nicht unbeträchtliche Anzahl der ersten KäuferInnen sitzt noch immer vor dem Rechner - sofern noch möglich - und spielt mehr oder weniger durch.
Wie schon beim ersten Add-On "The Burning Crusade" kommt der erste Level-80-Spieler wieder aus Frankreich beziehungsweise spielte er über einen französischen Server. Nymh, so der WoW-name des Spielers, von der Gilde "Genesis" hatte mithilfe seines heilenden Kameraden Pavelomm nach 27 Stunden Dauerspielen das neue Höchstlevel erreicht. Wie in einschlägigen Foren berichtet wird, war der Spieler auf dem französischen Server "Drek’Thar" im Gebiet "Grizzly-Hügel" in die Ruinen von Drakil'ji hinabgestiegen und hat dort pausenlos Monster getötet. Dieser Punkt war laut Nymh einer der wenigen von ihm in der Beta-Phase ausgekundschafteten Orte - dort war zudem auch ausreichend Gegnernachschub gegeben, den man für das schnelle "Hoch-Leveln" braucht. Nyhm hat damit als Erster die Errungenschaften "Stufe 80", "Erster Stufe-80-Charakter des Realms", "Erster Stufe-80-Hexenmeister des Realms" und "Erster Stufe-80-Mensch des Realms" freigeschaltet.
Sucht und Wahn
Während darzeit wahrscheinlich einige tausende SchülerInnen noch immer vor ihrem PC hocken und in den letzten Tagen nicht außer Haus gingen. Zahlreiche PartnerInnen über temporäres Single-Leben klagen und PizzazustellerInnen wieder auf Hochtouren arbeiten müssen, gibt es schon die ersten Meldungen von Überanstrengung und auch das Thema Onlinespiele-Sucht kommt wieder auf.
15-Jähriger kollabiert
In Schweden ist ein 15-jähriger Spieler aufgrund akuten Schlaf- und Nahrungsmangels beim Spielen kollabiert. Laut schwedischen Medien ist der Bub kurze Zeit im Spital gewesen und wurde nun wieder nach Hause entlassen.
Hat sich Blizzard verkalkuliert?
Eine interessante, aber für Hardcore-SpieerInnen erschreckende Meldung gibt es auch noch: Die Raid-Gilde "TwentyfifthNovember" hat bereits vier Tage nach dem Verkaufsstart keine Herausforderung mehr gold kaufen im Spiel zu bewältigen. Auf ihrer Webseite vermelden die SpielerInnen, die sich aus den ehemaligen Topgilden "Nihilum" und "SK Gaming" zusammengeschlossen haben, dass sämtliche PvE-Instanzen bereits gesäubert und jeder Boss erledigt wurde - sogar auf dem höchsten Schwerigkeitsgrad. "Die Frage, die uns gerade beschäftigt, ist nun jene, wann schaffen die anderen Topgilden alle Aufgaben in WoW? Hat sich Blizzard verkalkuliert? Oder ist man unter dem Druck der großen Nummer an SpielerInnen zusammengebrochen?